Die Bioenergie Perg betreibte bereits seit 2006 ein 9000 kW-Biomasse- Heizwerk mit zwei Kesseln und 35.000 Srm Hackgutverbrauch. Nach der Genehmigung des Holzgaskraftwerkes 2017 wurden wir mit der Umsetzung der Gesamtanlage beauftragt. Drei Jahre später begann man zusammen mit Nawaro Energie die Detailplanung des von uns selbst entwickelten Rückwärtskraftwerks.

Mit Nawaro Energie haben wir seit vielen Jahre eine gute Zusammenarbeit und so entstand das größte Rückwärtskraftwerk das bis jetzt in Österreich in Betrieb genommen wurde.

Die Grundfläche der Gesamtanlage beläuft sich auf 1200 m2. Die reine Produktionsfläche mit Holzvergasungsanlage und BHKW kommt auf 650 m2.

2021 erfolgte der Baubeginn und im Januar 2023 wurden die beiden Holzvergasungsanlagen des Typs CW1800-500 in Betrieb genommen. Das Holzgaskraftwerk hat eine Gesamtleistung von 1000 kW elektrischer und 1540 kW thermischer Energie. Die Wärmeenergie dient zur Grundlastversorgung des Nahwärmenetzes, die elektrische Energie wird zur Versorgung von rund 2000 Haushalten in das örtliche Stromnetzwerk eingespeist. Zur Steigerung der Gesamteffizienz wurde auf der Dachfläche eine PV-Anlage installiert, die eine jährliche Strommenge von rund 110MWh liefert und der Teildeckung des Eigenstrombedarfs des Kraftwerkes dient.

Der Vorteil von zwei getrennten Anlagen ist, dass eine getrennte Revision vorgenommen werden kann, wobei das Blockheizkraftwerk (BHKW) immer von dem Gasmotor von einer Linie versorgt wird. Der Motor ist vom Typ 412 von Innio Jenbacher.

Die gesamte Anlage kann größtenteils unbeaufsichtigt betrieben werden. Es ist nur eine Stunde am Tag ein Service beziehungsweise eine Kontrolle notwendig.

Unsere Servicetechniker und auch die für die Anlage zuständigen Nawaro-Mitarbeiter können jederzeit über mobile Endgeräte und mittels Fernwartung auf das System zugreifen und brauchen zur Kontrolle nicht zwangsläufig vor Ort zu sein.

Das Rohmaterial für die Anlagen besteht aus G 50-Waldhackgut, das Nawaro im Umkreis von rund 60 km aus dem Mühl- und Waldviertel just in time nach Perg liefert. 5600 t-atro/J beziehungsweise 100 t-atro/Woche werden für die Doppelanlage benötigt. In vier, 200 m3 fassenden, großen Trocknungsboxen wird das Hackgut mithilfe von 50° C Niedertemperatur auf mindestens 10 % Wassergehalt getrocknet. Jeweils ein Schubboden versorgt eine Linie mit trockenem Hackgut mit einer Schüttdichte von 180 kg/Srm.

Dieses wird über ein Schneckensystem in einen Vorlagespeicher und dann in die Pyrolyse eingeführt.

In der klassischen Vergasung sind die Pyrolyse und Vergasung in einer Stufe, Wir nutzen hier zwei Schritte. In der zweiten Stufe im 8 m3 großen Schwebebettreaktor wird bei 800 bis 850° C das restliche Holz vergast, der Teer aufgespalten und in den Filter transportiert, wo dem Gas die verbliebene Pflanzenkohle entnommen wird.

Im darauffolgenden Kühler wird das Gas von rund 700 auf 30° C abgekühlt, über einen Wäscher in den Gasmotor eingebracht und verbrannt. Die dabei entstehende elektrische Energie und Hochtemperaturwärme von 94° C im Vor- und 55° C im Rücklauf werden von den beiden BHKW erzeugt.

Rund 9 m3 Pflanzenkohle werden täglich produziert, die in 2,5 m3 große Big Bags gefüllt und an Unternehmen, die diese wiederum zur CO2-Reduktion verwenden, verkauft werden.

Wir konnten bereits drei Wochen, nachdem die Bauphase geendet hatte, im Zuge der Inbetriebnahme erfolgreiche Leistungstests durchführen. Es hat alles funktioniert. Unsere Servicetechniker unterstützten dies tatkräftig mit professionellen Optimierungsschritten.

Die Nawaro Energie plant ein gemeinsames Wachstum mit SynCraft und zeitnah werden mehrere neue Projekte gestartet.

Wir sind stolz auf dieses erste gemeinsame Projekt.

 

Perg – Zahlen und Fakten:

  • Rohstoff: 6.000 t/a Waldhackgut
  • Strom: 7.000.000 kWh/a (1750 Haushalte)
  • Heizwärme: 11.000.000 kWh/a
  • Pflanzenkohle: ca. 1.000 t/a
  • CO2*: 10.000 t/a

* vermieden und entzogen

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